Dienstag, 12. August 2014

Aus gegebenem Anlass... #Blogust 12



Das Erste, was ich für gewöhnlich morgens mache, ist: Mir einen Kaffee. Und dann setze ich mich an den Laptop, um meine Mails zu checken. Ich denke, heute ging es jedem ähnlich. Ohne Bedenken wird der PC eingeschaltet und dann... ja dann kam der Schock. Die Nachricht vom Tod des beliebten Schauspielers Robin Williams ging um die Welt. Ich denke für die allermeisten ist es so schockierend, weil Williams sehr sympathisch und ein großartiger Schauspieler war, den man aus unzähligen Filmen und schon seit der Kindheit kennt. 
Doch für mich war das schockierendste daran die Tatsache, dass er nun mal nicht einfach gestorben ist, nein, er hat selbst sein Leben beendet und das aller Wahrscheinlichkeit nach, weil er unter schweren Depressionen litt. Ich dachte mir: Wieder einer, der der Krankheit nicht länger standhalten konnte. 
Ich habe heute den gesamten Tag darüber nachgedacht, ob ich auf meinem Blog überhaupt dieses ernste Thema ansprechen möchte. Doch: Es wird Zeit, dass über Depressionen öffentlich gesprochen wird! Es ist die psychische Volkskrankheit Nummer 1 und ich weiß nicht, wie viele Menschen ich kenne, die unter Depressionen oder anderen psychichen Krankheiten leiden! Und - natürlich - wird nur und ausschließlich im eigenen Kämmerlein darüber gesprochen, hinter vorgehaltener Hand und dem Versprechen, es ja nicht weiterzuerzählen. Schluss mit dem Schweigen! Schluss mit der Verschleierung! Schluss mit der Stigmatisierung! Depressive sind eben krank, sie haben es sich nicht selbst ausgesucht, dass sie so fühlen und denken, wie sie es eben tun. Es ist keine 'Charakterschwäche', keine Schwäche der eigenen Persönlichkeit.
Es ist komisch, dass man nach und nach hört: Aha, der ist depressiv, aha, die war schon mal in einer Klinik, aha, die hat eine Essstörung, aha, der leidet unter Ängsten. Ich kenne, ungelogen, mehr Kranke als Gesunde - sogenannte 'Normale', nicht wahr?! Denn krank zu sein ist nun mal nicht 'normal' und passt nicht in unsere Leistungs- und Spaßgesellschaft. Nur komisch, dass niedergelassene Psychotherapeuten monatelange Wartelisten haben und Kliniken voll sind. Wer soll denn da drin sein?! Wir. Wir, die ganz 'normalen' Menschen. Und es muss sich endlich etwas ändern, so dass man ohne sich zu schämen sagen kann: Ja, ich hab da ein Problem und ich habe mir Hilfe gesucht. Na und?!


4 Kommentare:

  1. Ich sehe das genau so wie du und ich finde es sehr schade, dass die Wartelisten für eine Therapie schon quasi endlos lang sind.

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    1. Es freut mich, dass du es genauso siehst. Alles Gute für dich! <3

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  2. Mit Depressionen ist echt nicht zu spaßen. Ich finde es schlimm, dass diese Krankheit in unserer Gesellschaft so bagatellisiert wird...die Betroffenen brauchen meist erst Monate oder gar Jahre bis sie sich eingestehen, dass sie da ein "Problem" haben und dann - wenn sie den Mut gefasst haben an die Öffentlichkeit zu gehen - bekommen sie nicht einmal Hilfe und Unterstützung, sondern die Aufgaben werden genau so gefordert, wie davor. Unglaublich..
    Ich finde es klasse von dir, dass du dieses komplizierte Thema ansprichst und Stellung beziehst!

    Liebe Grüße
    Nina

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    1. Ganz lieben Dank für deinen Kommentar, liebe Nina! Ich stimme da vollkommen mit dir überein.
      Alles Gute für dich!

      LG

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